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Krimi am Haarenufer: Nordwestgirls besiegen Osnabrücker TB

Nach 40 Minuten stand es 64:64. Overtime gegen einen starken, routinierten Gegner. Und der Trainer hatte nach zwei technischen Fouls bereits die Halle verlassen müssen. Also - wie heißt es so schön im Sport - das “Momentum” lag nicht wirklich auf Oldenburger Seite.

Aber der Reihe nach: Nach dem ersten Viertel stand es ausgeglichen 17:17. Und das spiegelt den Spielverlauf im ersten Spielabschnitt sehr gut wider. Jedes Team hatte seinen Lauf, beide trafen jeweils einmal aus dem Drei-Punkt-Land. Die Osnabrückerinnen überzeugten durch Cleverness und einfache, aber effektive Spielzüge. Die Nordwestgirls waren eindeutig fixer auf den Beinen - Ballgewinn und Fastbreak bevorzugt.

Das änderte sich dann im zweiten Viertel. Gegen eine Zonenverteidigung soll man in der Regel schnell passen und im Idealfall auch noch von Außen treffen. Beides taten die Oldenburgerinnen eher nicht. Es wirkte zunehmend so, als wenn das Team immer statischer agierte; sich quasi selbst ein Loch buddelte, aus dem es nicht heraus fand. Die Gegnerinnen spielten ihren “Stiefel” erfolgreich weiter. Ein 0:14 Lauf ebnete den Weg zum 30:43 zur Halbzeit. Mit hängende Köpfen ging es an den (noch) recht leisen Zuschauern vorbei in die Kabine.

Mit dem Leisesein war es dann aber ab dem dritten Viertel vorbei. Das Team kam wie verwandelt zurück aufs Parkett. Der Funke sprang sofort über. Mitverantwortlich dafür war auch die Nachwuchsspielerin Marla Hombert, die schon im zweiten Viertel das Team durch sieben Punkte so einigermaßen im Spiel gehalten hatte. Doch alle spielten nun mit viel mehr Energie und Leidenschaft. Anna Thomschkes Dreier zum Viertelende (47:51) brachte die Oldenburgerinnen in Schlagdistanz.

Im letzten Viertel sorgte Alicia Mendes nach fünf Minuten mit einem Dreier für den Ausgleich. Aus der Haarenuferhalle war mittlerweile ein kleiner Hexenkessel geworden. Das Match wogte hin und her. Und es drohte leider kein Happyend für die Nordwestgirls zu haben, als die Osnabrückerinnen beim Stande von 64:62 drei Freiwürfe zugesprochen bekamen. Sie trafen
zwei davon - 64:64. Der letzte Angriff brachte nix zählbares mehr. Overtime.

Josephine Paulsen eröffnete die zusätzlichen fünf Minuten und Alicia Mendes traf zwei Dreier in Folge zum 72:66 - Tollhaus Haarenufer. Und Osnabrück? Machte weiter wie immer: 77:77.

Doch die Oldenburgerinnen behielten die Nerven - 81:77. Ein Sieg, der mit Sicherheit viel mehr wert ist, als zwei Punkte und einen insgesamt sehr gelungenen Saisonstart als Aufsteiger in die Oberliga.

Coach Macklly Stein zeigte sich zufrieden mit der Entwicklung des Teams: “Man könnte meinen, dass das Team nach meinem Rauswurf zusammenbricht, das Gegenteil ist passiert, worauf ich ehrlich gesagt auch spekuliert habe. Die Mannschaft ist noch enger zusammen gerückt um es zu kompensieren und dann war die Halle auch von der Atmosphäre her ein Hexenkessel. Glückwunsch an die Mädels! Auch da sieht man ganz klar den Teamzusammenhalt und die Weiterentwicklung, wie ich von Woche zu Woche betone!”

Für die Nordwestgirls spielten:
Lilu Doms, Sina Onken, Alicia Mendes, Belinay Özdemir, Lea Schulenberg, Josefine Paulsen, Mia Blumhoff, Marla Hombert, Anna Thomschke, Lotte Bothe und Marla Witte

Bilder: Thomas Hombert ©

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